Abflug (DSE)
Versuchung (DE)
Titanic-Orchester (DSE)
Das Käthchen von Heilbronn (05/06) (ST)
Der Streit (ST)
Am Strand der weiten Welt (DE)
Slapstick oder Nie wieder einsam (UA)
Mindlfinger Goldquell oder Wir scheißen auf die Ordnung der Welt (DE)
Was ihr wollt (ST)
Vier Frauen für ein Halleluja! (UA)
Heimlich bestialisch - I can wait to love in heaven (UA)
Yvonne, die Burgunderprinzessin
FranzFranzFranz - Ein Kafka-Prozess
Sumsum (DE)
Mein Bruder Tom (UA)
China Shipping (DE)
Die neuen Leiden des jungen W.
Liebeslyrik (UA)
Clownerie, Philosophie und Satire; poetisches Welttheater und phantastisches Spektakel; derbe Komik und zarte Liebe - all das steckt in Georg Büchners Lustspiel LEONCE UND LENA. Der Müßiggänger und Melancholiker Leonce, Prinz von Popo, läuft im Angesicht der bevorstehenden Heirat mit der ihm unbekannten Lena, Prinzessin von Pipi, gemeinsam mit seinem neuen Kumpan Valerio davon. Dass er dabei geradewegs in die Arme der Prinzessin rennt, die sich ebenfalls zur Flucht vor dieser Heirat entschlossen hat, erfahren die beiden erst in der absurd-komischen Schlussszene des Stückes: ein grandioses Happy-End, das den Hofstaat als Staffage demaskiert und die Liebe als Spielball des Zufalls erscheinen lässt.
Diese vordergründig einfache Geschichte dient dem Sprachgenie Büchner als Folie für eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit der Welt, für tiefgreifende Gedanken, die hinter dem clownesken Spiel mit Sinn und Unsinn hellsichtig hervorblitzen. Hinter geschliffenen Scherzen und geistreichen Sentenzen lauert die existenzielle Frage nach der Sinnhaftigkeit des Daseins.
Georg Büchner wurde 1813 in Goddelau bei Darmstadt geboren, bereits 23 Jahre später starb er in Zürich an Typhus. Die Spuren, die sein kurzes Leben hinterlässt, sind enorm: seine revolutionär-radikale Schrift "Der hessische Landbote", die ihn ins Exil in die Schweiz zwang, die Dramen "Dantons Tod" und "Woyzeck", seine Erzählung "Lenz", mehrere Übersetzungen von Werken von Victor Hugo und eine Doktorarbeit im Fach Medizin "Über Schädelnerven". Sein politisch-kämpferisches Werk erhält durch das Lustspiel LEONCE UND LENA eine romantische Note.